Sonntag, 23. November 2014

Sankt Petersburg

Die letzte Messeneuheit, die ich noch vorstellen möchte, ist an sich gar keine wirkliche Neuheit. Sankt Petersburg erschien bereits 2004 bei Hans im Glück, war aber lange Zeit nur schwer zu bekommen. Per Crowdfunding konnte es nun in (meiner Meinung nach wesentlich) hübscher wieder aufgelegt werden.

Die Schachtel
Quelle: Hans im Glück
In Sankt Petersburg bauen die Spieler die namensgebende Stadt auf. Dazu werden Arbeiter benötigt und Gebäude errichtet. Auch eine Anfreundung mit dem Adel kann nicht schaden. Neu hinzu gegenüber dem alten Sankt Petersburg kommt noch ein Markt.

Diese ganzen Dinge sind als Karten verfügbar und werden nach und nach angeboten. Das Spiel beginnt mit dem Kauf von Arbeitern, anschließend folgen Markt-, Gebäude- und Adelskarten. Ein Durchgang endet mit Aufwertungskarten, mit denen sich bereits gebaute Karten verbessern lassen. Anschließend beginnt ein neuer Durchgang wieder mit den Arbeitern.

Alle Karten schütten dabei nach ihrer entsprechenden Phase Rubel oder Siegpunkte aus. So bringt jede Arbeiterkarte nach der Arbeiterphase drei Rubel. Marktkarten bringen auch ein wenig Geld und bei Mehrheit am Markt auch Siegpunkte. Gebäude schütten hauptsächlich jede Runde Siegpunkte aus. Adelige bringen ebenfalls Geld und Punkte, sind dabei aber wesentlich teurer als Arbeiter oder Gebäude. Dafür werden sie am Spielende noch einmal wichtig.

Das Besondere am Kartenmarkt ist, dass Karten, die niemand kauft, liegen bleiben und so den Platz für neue Karten blockieren. Besonders in den ersten Runden sind viele Gebäude noch sehr teuer und so blockieren sie viel Platz im Markt, sodass nur sehr wenige Adelige und Aufwertungskarten ins Spiel kommen. Am Ende eines Durchgangs erhalten alte Karten einen Rabatt von einem Rubel, doch sie blockieren weiterhin den Markt. Erst nach zwei ganzen Durchgängen fliegen sie raus und machen Platz für Neues.
Taktisches Kaufen von Karten, die man nicht unbedingt braucht, ist bei Sankt Petersburg wichtig. Sitze ich in der Adeligenphase weit hinten, möchte aber dennoch zum Zug kommen, sollte ich mich darum kümmern, dass sich der Markt für genügend Nachschub leert.
Da hauptsächlich Arbeiter und, falls man darauf hinspielt, Markt- und Adeligenkarten das Einkommen bringen, muss man ordentlich haushalten, um nicht in entscheidenden Momenten mittellos dazustehen.

Das Spiel endet, wenn einer der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Der aktuelle Durchgang wird noch zu Ende gespielt. Am Ende gibt es einen Bonus für Adelige - je mehr Blaublüter ich sammeln konnte, desto mehr Punkte bringen sie mir nochmal. Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

Sankt Petersburg spielt sich flott und immer wieder anders, je nachdem, wie und wann die Karten ins Spiel kommen. Auch kann die Reihenfolge der Spieler entscheidend sein. In jeder Phase beginnt ein anderer Spieler und man sollte darauf achten, in welchen Phasen man wo sitzt. Ohne den Markt (also nach den Regeln des alten Sankt Petersburg) gibt es an sich zwei Hauptstrategien: Viele Adelige für die Endwertung oder viele Gebäude für Punkte während der Partie. Doch auch eine Mischung aus beidem ist möglich. Als wichtig erachte ich es, den richtigen Punkt abzupassen, um von Geld- auf Siegpunkteproduktion zu wechseln.
Mit Markt konnte ich leider bisher nur drei Partien spielen, doch bringt dieser eine ordentliche Unwucht ins Spiel, die man mit einplanen muss.

Sankt Petersburg von Bernd Brunnhofer und Karl-Heinz Schmiel, zwei bis fünf Spieler, erschienen bei Hans im Glück.

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