Samstag, 1. Oktober 2011

Zug um Zug

Ein neuer Monat hat begonnen. Zeit also mal eine Kategorie einzuführen: "Timos Spieleschätze".
Wie Leute, die mich kennen, oder auch der geneigte Leser, der mich persönlich gar nicht kennt (lieben Gruß an diese Personen), wissen sollten, ist das Spielen eine große Leidenschaft von mir. Ich hatte mal einen mäßig erfolgreichen Blog, in dem ich über Spiele berichtet habe. Dieser war erst mäßig erfolgreich, weil ich nicht weitergemacht habe, und später, weil ich - anders als der Blogtitel es behauptete - gar keine Spiele besprochen habe, sondern irgendeinen Firlefanz wie unechte Teelichter oder Uhren auf Marktplätzen irgendwelcher Städte. Hier soll es aber gar nicht um eine Besprechung von Spielen gehen, sondern nur darum, dass ich zeige, was ich gerne spiele.

Und welches Spiel ist für den Start dieser Serie besser geeignet als 'Zug um Zug'? Gut, alphabetisch liegt es jetzt nicht ganz vorne und auf meiner festen Bestenliste steht es auch nur auf Platz 5, aber dieses Spiel war der Einstieg für mich in die Welt der Brettspiele. Ich weiß gar nicht mehr genau wann, aber irgendwann bin ich in einem Sommer mit einem Exkumpel von mir und seiner Familie für eine Woche in einem Ferienhaus an der Nordsee gewesen. Warum man an die Nordsee fährt, wenn man an der Nordsee wohnt, ist mir zwar ein Rätsel, aber so war es nun mal. Besagter Exkumpel brachte dorthin ein Spiel mit, welches ich bisher noch nicht kannte. Der eine oder andere weiß nun vielleicht schon, um welches Spiel es sich handelt, den anderen möchte ich die Überraschung aber noch nicht verderben.

In diesem Spiel ging es darum Städte auf einer Karte der USA miteinander zu verbinden. Man bekam Auftragskarten, Tickets genannt, die einem zwei Städte und eine Punktzahl zeigten, zum Beispiel 'New York - Atlanta, 6 Punkte'. Schaffte man nun bis Ende des Spiels diese Städte zu verbinden, bekam man sechs Punkte, ansonsten verlor man sechs Punkte. Die Strecken zwischen den Städten belegte man mit niedlichen Plastikwaggons in seiner eigenen Spielerfarbe, wodurch diese Strecken für andere Spieler blockiert waren und sie sich einen anderen Weg suchen mussten. Im Laufe des Spiels wurde es auf dem Plan immer enger und schwieriger die Tickets zu erfüllen. Einige Städte waren sogar komplett von anderen Spielern blockiert. Am Ende gewann dann derjenige, der die meisten Punkte erzielen konnte. Das Spiel heißt 'Zug um Zug', was in mehrfacher Hinsicht sehr passend ist.

Meine aktuelle 'Zug um Zug'-Sammlung. (Fast) alles in einem Karton.
Ich war begeistert und wir spielten eigentlich die ganze Woche lang nur dieses eine Spiel. Als ich mir wenig später mal selbst die Regeln durchlas, fiel mir jedoch etwas auf: Wir haben einen fatalen Fehler begangen. Nach den Regeln darf man entweder Waggonkarten ziehen (die nötig sind, um die Strecken zu belegen) oder eine Strecke bauen. Wir haben es allerdings so gespielt, dass man in einem Zug beliebig viele Strecken belegen durfte. Somit hat jeder am Anfang des Spiels nur Waggonkarten gesammelt und dann irgendwann alle gleichzeitig ausgespielt. Diese Spielweise ist natürlich wesentlich weniger taktisch, trotzdem hatten wir Spaß. Wegen dieses Vorfalls versuche ich seitdem immer die Regeln vorher zu lesen, bevor ich etwas Neues spiele. Wenn man mir sie erklärt, bin ich immer etwas misstrauisch, ob das auch die wirklichen Regeln sind.

Natürlich musste ich mir diesen Schatz selbst aneignen. Glücklicherweise gab es eine Europa-Variante, die ich mir dann auch zum nächsten Weihnachtsfest schenken lies. Die Tickets der USA-Variante kannte man schon fast auswendig. Mittlerweile besitze ich neben der Europa- und natürlich auch der originalen USA-Variante die Skandinavien- und Deutschland-Varianten, sowie die Schweiz-Erweiterung. Dazu noch andere Erweiterungen, die für die beiden erstgenannten Varianten neue Tickets bringen und auch Würfel- und Monstererweiterung, die mit allen Varianten funktionieren. Das Kartenspiel besitze ich natürlich auch. Für einen Nichtkenner mag es so wirken, als gäbe es zwischen den Varianten nur marginale Unterschiede, doch es ist jedes Mal ein anderes Spielgefühl. Deshalb freue ich mich sehr auf die Asien- und Indien-Erweiterungen, die im Oktober und Dezember diesen Jahres erscheinen werden.

Zug um Zug von Alan R. Moon, zwei bis fünf Spieler, erschienen bei Days of Wonder.

Was kommt: Funkenschlag

3 Kommentare:

  1. "anders wie der Blogtitel es behauptete" - ernsthaft? Soll ich das mal herrn Hoffmann zeigen? :D

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  2. Man, ich war müde. Unter normalen Bedingungen wäre mir das nicht passiert. 'Als' bei Vergleichen, bei denen die verglichenen Sachen nicht gleich sind (besser als, größer als,...), 'wie' bei Vergleichen, bei denen die verglichenen Sachen gleich (so groß wie, so gut wie). Demnach hier 'als', weil der Blog anders war als behauptet.

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  3. Schön, wenn Klugscheißer auch mal Fehler machen.

    Mir fehlt hier definitiv der Like-Button. Ich werde sicherlich nicht den 1+-Button von Google nehmen.

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